Eine aktuelle Bitkom-Studie zeigt, wie stark das Smartphone klassische Geräte und Anwendungen ersetzt. Von Wecker, Kamera und Navigationsgerät bis hin zum Online-Banking übernimmt es immer mehr Funktionen. Selbst als Autoschlüssel findet es inzwischen erste Nutzer.
Das Smartphone hat sich vom Kommunikationsmittel zu einem universellen Werkzeug entwickelt. Laut einer Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom nutzen drei Viertel der Smartphone-Besitzer den integrierten Wecker anstelle eines klassischen Geräts. 65 Prozent haben die Digitalkamera ersetzt, 56 Prozent die Videokamera. Auch das Festnetztelefon verliert an Bedeutung: 43 Prozent der Befragten geben an, dieses vollständig oder weitestgehend durch ihr Smartphone abgelöst zu haben.
»Das Smartphone ist praktisch zur digitalen Kommandozentrale des Lebens vieler Menschen geworden. Es macht den Alltag effizienter und durch die Sprachsteuerung auch oftmals intuitiver«, erklärt Janine Jahreiß, Expertin für Mobilfunk beim Bitkom.
40 Prozent der Befragten nutzen das Smartphone anstelle eines Navigationsgeräts, 38 Prozent verzichten auf einen separaten Küchentimer. Selbst alltägliche Hilfsmittel wie die Taschenlampe sind betroffen: 32 Prozent geben an, sie nur noch über das Smartphone zu aktivieren. Auch digitale Tickets gewinnen an Bedeutung – ein Viertel der Nutzer hat Papiertickets weitgehend abgeschafft.
Neben klassischen Alltagsfunktionen dient das Smartphone zunehmend als Plattform für Medien und Spiele. 23 Prozent der Befragten hören Radio über ihr Gerät, 22 Prozent nutzen es als Spielekonsole. Auch sicherheitsrelevante Anwendungen setzen sich durch: 17 Prozent verwenden das Smartphone für Online-Banking, etwa zur Verifikation oder für Überweisungen. Ein Tan-Gerät wird dadurch überflüssig. 11 Prozent haben ihren Scanner ersetzt.
Noch am Anfang steht die Nutzung als Autoschlüssel. Erst 5 Prozent der Befragten öffnen ihr Fahrzeug per Smartphone. Hier zeigt sich, dass trotz technischer Möglichkeiten die Verbreitung neuer Funktionen Zeit benötigt.